Knopfkönige


In Weimar wurde am 7. Mai  das Hoftheater eröffnet. Wolfgang Amadeus Mozart veröffentlichte seine Zauberflöte und starb am 5. Dezember. Die Habsburger eroberten Belgien zurück, was vielleicht nicht ganz so wichtig ist. Die Fürstentümer der Hohenzollern Ansbach und Bayreuth hatten Glück und kamen durch einen Erbfall an Preußen und in Berlin wurde das Brandenburger Tor von Langhans vollendet. Was für unsere Geschichte spannender ist: Am 14. September trat die französische Verfassung in Kraft. Frankreich wurde konstitutionelle Monarchie. König Ludwig XVI. schwörte auf die Verfassung. Das wären die zentralen Themen im TV bei Menschen 1791 gewesen. Und sonst?

An vielen Plätzen auf der Welt wurde um Freiheit gekämpft. Demokratie hieß das Ziel. In Paris rollten Köpfe.

Im märkischen Sauerland hatten die Leute nichts zu beißen. Der karge Boden machte es seit jeher schwer.

Was hätte das Lokalradio in seinen Jahresrückblick aufnehmen können? Vielleicht das Porträt eines Existenzgründers, dessen Unternehmen für die Geschichte der Stadt über Jahrhunderte hinweg von enormer Bedeutung sein würde. Für den Bauernsohn war es ein Befreiungsschlag, eine Firma zu gründen. Es war der einzige Weg aus der Armut.

Anders als anderswo assoziieren im märkischen Sauerland die Buchstaben P und C weder Peek noch Cloppenburg, sondern Peter und Caspar. Es geht um die Firma von einem der Turcks. Es gibt die von Werner, von Hans, von Emil, von Ulrich... - und es gibt die von Peter Caspar. Und das ist nicht nur die älteste Unternehmung aus der Turck-Familie, sondern auch die älteste in Lüdenscheid überhaupt.

Der Gebäudekomplex an der Altenaer Straße war schon immer prominent platziert. Auch heute ist er das noch. 20.000 Kundenbewegungen zählt das Stern-Center im Durchschnitt täglich. Die meisten Besucher kommen mit dem Auto und alle müssen - weil Einbahnstraße - an P.C. Turck vorbei, um ins Shopping-Paradies zu gelangen.

Früher lief kaum ein Edelmann durch die Stadt, ohne dass er einen Knopf oder eine Schnalle von P.C. Turck am Körper trug. Die Zeiten haben sich geändert. Heute fährt kaum ein Pkw und kaum ein Lkw ohne ein Sicherheitsbauteil aus der Turck`schen Produktion über Europas Straßen. Und doch hat sich der innovative High-Tech-Betrieb gut getarnt. Auf Deutsch gesagt: Was man an den Fassaden sieht, gibt nicht wirklich Aufschluss darüber, was im Inneren des Traditionsbetriebes geschieht. Und das seit rund 150 Jahren.

Es gab ziemlich spannende Jahre in allen Jahrhunderten. Auch Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Eberhard Schneider, Geschäftsführer der P.C. Turck Produktions- und Verwaltungs GmbH im Jahre 2006, erinnert sich ganz besonders gern an das Lopez-Jahr, in dem er die Gesamtleitung des Unternehmens übernahm.  „1993 hätte länger dauern müssen. Da hat sich viel bewegt.“ 1992 starb mit Wilhelm Schmidt das letzte Familienmitglied. Doch lebt Schneider den „Turck`schen Geist“ weiter. Der Mensch im Mitarbeiter steht hoch im Kurs bei dieser im Südmärkischen weit verzweigten Unternehmerfamilie.

Dieser Geist, er musste sich 1786, als der Valberter Bauernsohn Peter Caspar Turck zwecks Arbeitssuche nach Lüdenscheid auswanderte, erst noch entwickeln. Eine zukunftsweisende Beschäftigung fand er bei Stapeldirektor Peter Sandhövel, der kurz zuvor eine Produktionsstätte für Kompositionsknöpfe und -schnallen aufgebaut hatte. Peter Caspar lernte, lernte und lernte... Fünf Jahre lang, in denen er bescheiden und sparsam lebte und alles in sich aufsaugte, was er benötigte, um seinen „eigenen Laden“ mit denselben Erzeugnissen aufzumachen. 1791 war es soweit. Doch mehr als 200 Jahre vor der Erfindung des Begriffs Globalisierung spürten die Lüdenscheider Reidemeister und der Jungunternehmer Turck, dass Unruhen im Nachbarland, wie sie eine Französische Revolution mit sich brachte, auch bei Unternehmen im Sauerland wirtschaftlichen Schaden anrichten können. Die Eroberungsfeldzüge Napoleons und die „politischen Veränderungen“ taten ihr Übriges. Erst mit dem Wiener Kongress 1815 war diese Zeit der Unruhen und Turbulenzen beendet.

Bei seinem Tod 1828 hinterließ Peter Caspar Turck ein kleines, aber funktionierendes Unternehmen. Seiner Witwe Regina-Christina kam jetzt die schwierige Doppelrolle zu, das Unternehmen weiter zu führen und die beiden Söhne Wilhelm-Ernst und Ferdinand-Julius groß zu ziehen. Von einem modernen Industriebetrieb konnte noch lange keine Rede sein. Witwe Turck musste zeitweise sogar nebenbei noch eine Bierwirtschaft betreiben, um finanziell über die Runden zu kommen. Aber stolz, engagiert und ambitioniert war sie: Seit dieser Zeit führte das Unternehmen den Namen P.C. Turck Wwe..

Der Grundstein war gelegt, der Aufstieg der Firma P.C. Turck begann jedoch mit der Übernahme der Geschäftsführung durch die Söhne Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Fabrikgebäude an der Altenaer Straße entstand 1861. Das war schon ganz der Stil der modernen Industrie. Damals noch am Stadtrand errichtet, wurde der Ziegelbau bald prägend für das gesamte Stadtbild. Aufnahmen aus dieser Zeit zeigen zwei zentrale Bauwerke Lüdenscheids: die Erlöserkirche mit ihrem weithin sichtbaren Turm und den beeindruckenden Fabrikkomplex von P.C. Turck an der Altenaer Straße. Die Fabrik wurde wiederholt erweitert und umgebaut. Bis 1906 haben die Turcks nicht weniger als 10.000 Quadratmeter Grund und Boden bebaut. Im Inneren wurde sich den wandelnden Bedingungen der Produktionstechnik und der sich verändernden Produktpalette angepasst. Doch der Bau von 1861 steht – im Schatten des Stern-Centers – unverändert bis heute.

1873 präsentierten sich Turcks auf der Wiener Weltausstellung, und das mit einem beachtlichen Sortiment. Die Palette reichte von Metall- und Phantasieknöpfen über Schieber, Schnallen, Ringe und Schlüsselbilder bis hin zu Stahldosen, Koffer-Nieten und sogar Feuerzeugen. Es waren in der Tat goldene Jahre. P.C. Turck kann zweifelsohne als einer der ersten Global Player der Region angesehen werden. Die Produkte wurden nicht nur im europäischen Ausland, sondern auch auf dem transatlantischen Markt vertrieben. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wurden 66 Angestellte und 500 Arbeiter beschäftigt, darunter 80 Frauen und 120 unter 16 Jahren. Mit der Technisierung war es jedoch noch nicht so weit her. In jenen Tagen waren an der Altenaer Straße 185 Hilfsmaschinen im Einsatz, welche die Arbeiter zum Walzen, Ziehen und Schleifen nutzten. Dagegen gab es nur zwölf „selbstarbeitende“ Maschinen, die durch eine Dampfmaschine über Transmission angetrieben wurden.

Es war die Blütezeit des Unternehmens. 1891 feierte die Belegschaft mit einem rauschenden Fest das 100. Firmenjubiläum. Dass auf den überlieferten offiziellen Firmenfotos aus der Zeit um die Jahrhundertwende so viele Gesichter zu erkennen sind, liegt nicht nur an der außerordentlich hohen Mitarbeiterzahl, sondern auch am beeindruckend personenstarken Führungsstab. Zahlreiche Mitglieder der Turck-Familie waren inzwischen in die Firmenleitung eingetreten. Wer das Sagen letzten Endes hatte, ist kaum mehr nachvollziehbar. Ungeachtet dessen war dem Unternehmen ein enormer Erfolg beschieden, was den Herren Kommerzienräten zu beachtlichem Reichtum verhalf. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg standen nicht weniger als sechs Mitinhaber der Firma P.C. Turck auf der Liste der westfälischen Millionäre. Die Top-Platzierung belegte Kommerzienrat Eugen Turck mit einem Vermögen, das auf fünf bis sechs Millionen Mark geschätzt wurde.

Turcks waren reiche Bürgerliche, die ihre Titel erst erhalten sollten und wie Adlige lebten. Zwischen den stattlichen Villen der Herren Kommerzienräte an der Liebig-, Sedan- und der Altenaer Straße fanden sich die ersten Arbeiterwohnungen. Denn ebenso groß wie ihr Reichtum war seit jeher ihr soziales Engagement. Der Lüdenscheider Generalanzeiger würdigte Wilhelm-Ernst Turck nach dessen Tod 1890 als einen Mann, der sich nicht nur um die Entwicklung seines Unternehmens, sondern auch große Verdienste im sozialen Bereich erworben hatte. So engagierte er sich für Schulen und Kirchen, die Handelskammer und die Bahn, die Stadt und die gemeinnützigen Vereine in Lüdenscheid. Sämtliche Mitglieder der Turck-Dynastie, zu der auch in Lüdenscheid wohl klingende Namen wie Romland, Büren oder Brüninghaus gehören, setzten soziale Akzente und spielten in ihrer Zeit eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt und in der Kommunalpolitik.

Innerbetrieblich wurden ebenfalls soziale Akzente gesetzt. Wilhelm Büren war in der Zeit des Ersten Weltkriegs Seniorchef der Firma. Sein Hauptaugenmerk lag auf Themen wie der betrieblichen Altersvorsorge sowie dem Kranken-, Invaliditäts- und Wohnungswesen. Sein Wirken für die Stadt ist durch die Leitung des Krankenhauses, des Armenunterstützungswesens und der Volksbibliothek in nachhaltiger Erinnerung. „Die Herren Kommerzienräte haben dafür gesorgt, dass es den Menschen gut geht“, erinnert Eberhard Schneider respektvoll. Und ging es den Mitarbeitern gut ... Ein Leitmotiv, das Schneider mit ins dritte Jahrtausend genommen hat.

Ungeachtet dessen: Schon in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg zogen auch über der Altenaer Straße dunkle Wolken auf. Rote Zahlen in der Bilanz war man nicht wirklich gewohnt. 1914 bis 1918 waren zudem nicht die Jahre, in denen sich Modeartikel wie – wenn auch sehr hochwertige – Knöpfe besonders gut verkauften. Unwirren in der Geschäftsführung - unter anderem mit dem Ausscheiden der beiden Mitinhaber Wilhelm und Oskar Turck im Groll – und die Inflation von 1923 spülten das Unternehmen weiter in eine schwere Krise. Notwendige technische Neuerungen und die Rationalisierung der Produktionswege wurden zu spät eingeleitet oder blieben ganz aus. Es war das Ende einer Ära: Mit Knöpfen und Schnallen für die Oberklasse war nicht mehr viel Geld zu verdienen. Der Versuch, mit der Schraubenproduktion ein weiteres Standbein aufzubauen, schlug fehl. Die Firma stieß alle aufwändigen Oberflächenbearbeitungen wie Emaillieren, Feuervergolden oder Blankpolieren ab. Die negative Entwicklung fand mit der Weltwirtschaftskrise 1928 ihren Höhepunkt.

Der Aufschwung Anfang der 30er Jahre schwappte zunächst an P.C. Turck vorbei, was daran lag, dass kein Mitglied der Firmenleitung der „Partei“ angehörte. Erst 1935, als Verkaufsleiter Wegerhoff von dem wachsenden Bedarf an Munitionshülsen erfuhr, „partizipierte“ das Unternehmen an den sich verändernden Verhältnissen im Reich. Es wurde ein Riesenauftrag, der erst am 13. April 1945 mit dem Einmarsch der Amerikaner in Lüdenscheid ein Ende fand.

Bis zur Währungsreform 1948 schlug sich das Unternehmen mit Hilfe zahlreicher Kontakte und verwandtschaftlicher Unterstützung mehr schlecht als recht durch. Marie Romland, Tochter des seinerzeitigen Inhabers Dr. Romland, lernte in den ersten Nachkriegsjahren Wilhelm Schmidt kennen, der erfolgreich die Demontage des Eduard-Huck-Werkes in Lüdenscheid-Elspe verhinderte. Und sie lernte ihn lieben. Nach der Heirat 1949 trat Schmidt in das Unternehmen P.C. Turck ein. Die Zeiten waren gewaltig schwer und 1949 war das Unternehmen am absoluten Tiefpunkt angekommen. Schmidt ging jedoch unverdrossen daran, das Haus umzuorganisieren und wieder aufzubauen.

Die wohl bedeutendste und nachhaltigste Veränderung war die Aufnahme der Produktion von Teilen für die Automobilindustrie. Die Geschäftsbeziehungen mit der Lemförder Metallwarenfabrik (heute ZF) und der Firma Ehrenreich (heute TRW) in Düsseldorf standen am Anfang eines Weges, den die Firma P.C. Turck bis heute konsequent gegangen ist. Die alte Firma wurde wieder jung. Jung an Ideen, jung in der Produktionsweise und jung im Belegschaftsalter. Zehn Jahre nach der Währungsreform sollte P.C. Turck das bisher schwierigste Kapitel Firmengeschichte hinter sich gelassen haben.

So positiv die Entwicklung auch war, ein Stück Trauer schwang schon mit. Die Knopfkönige waren tot. Der Begriff stammte von skandinavischen Geschäftspartnern, die in den Turcks nicht nur die Könige der Knopfstadt Lüdenscheid, sondern der ganzen Knopfwelt sahen. Es half nichts: Die turck`schen Knöpfe hatten ausgedient, der Kunststoffknopf seinen Siegeszug angetreten.

Bis 1965 hatte P.C. Turck nicht nur seine Produktion völlig umgestellt, sondern auch seine Marktposition wieder gefestigt. Das Produktionsprogramm war nach den jüngst gemachten Erfahrungen so ausgelegt, dass man nicht mehr von einer Branche zwingend abhängig war. Die drei Hauptgruppen waren die Schnallen und Beschläge für die Gürtel- und Lederwarenindustrie, Clips und Garnituren für die Gummielastikindustrie sowie die Stanz- und Ziehteile, die in erster Linie in der Automobilindustrie ihre Abnehmer fanden. Durch die guten Kontakte zu langjährigen Großkunden und freundschaftliche Beziehungen Wilhelm Schmidts zur Automobilbranche konnte die Mitarbeiterzahl bis 1970 wieder auf mehr als 300 steigen.

Ab 1973 litt P.C. Turck an dem branchenübergreifenden Problem der Konkurrenz aus Billiglohnländern, was besonders die Metallkurzwaren betraf. Aufgrund städtebaulicher bzw. stadtplanerischer „Irritationen“ der Stadt Lüdenscheid war in den folgenden Jahrzehnten an bauliche Veränderungen rund um die Altenaer Straße nicht zu denken. Die führenden Köpfe des Traditionsunternehmens hatten sich stets durchzusetzen gewusst. Das mussten sie auch im Ausleseverfahren der Automobilzulieferindustrie. Ein moderner Maschinenpark, Werkzeuge aus dem eigenen Werkzeugbau, modernste Betriebsdatenerfassung und nicht zuletzt das mittlerweile unumgängliche Qualitätssicherungssystem sorgten dafür, dass sich P.C. Turck stets auf Augenhöhe mit den Wettbewerbern (oder ein bisschen darüber) bewegte. Als das Unternehmen 1990 die von allen Zulieferern der Automobilindustrie begehrte Auszeichnung der Firma Ford „Q1 Preferred Quality Award“  erhielt, waren Freude und Genugtuung gleichermaßen groß.

Maßgeblichen Anteil an der Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren hatte Eberhard Schneider, zunächst als Technischer Leiter und dann – bis 2006 – als Geschäftsführer. Heute sind rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Unternehmen beschäftigt. Geschäftsführer Schneider kennt sie alle mit Namen, was für ihn selbstverständlich ist. Obwohl er kein Turck, Romland oder Schmidt ist, schenkte ihm die Unternehmerfamilie das Vertrauen und er lebt den Geist der „Ahnen“ weiter. Ob wohl ein Wilhelm oder Julius Turck heute einen VHS-Kursus „Türkisch für Anfänger“ besuchen würde, um mit so vielen Mitarbeitern wie möglich in Landessprache kommunizieren zu können? Schneider machte zusammen mit seinem Führungsteam P.C. Turck in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der maßgeblichen Lieferanten für die Fahrwerksystemtechnik. Das Unternehmen entwickelt und produziert in enger Kooperation mit seinen Kunden Gelenkteile für die Automobilindustrie, Komponenten für Lenksysteme, Stoßdämpfer und die Fensterhebetechnik.

Bei der Entwicklung neuer Produkte wird zunächst ausschließlich in „Blechumformwerkzeugen“ gedacht. Dies zeigt die große Bedeutung dieser Abteilung und untermauert Eberhard Schneiders Aussage, dass der Werkzeugbau die eigentliche Kernkompetenz des Unternehmens darstellt. Der Werkzeugbau hat bei P.C. Turck schon immer eine bedeutende Rolle gespielt und dem Unternehmen eine Menge an Know-how und Wettbewerbsvorteil gebracht. Die mehr als 15köpfige Abteilung bietet alle Möglichkeiten eines modernen Werkzeugbaus.

Geschäftsführer Schneider setzt auf Qualität – in jeder Hinsicht. „Qualität muss man philosophisch betrachten“, sagt er. „Da  kann es geschehen, dass man auch mal Wege außerhalb der Norm findet.“ Eine der größten Herausforderungen war zweifelsohne das Audit 1999. P.C. Turck war das erste Unternehmen in Lüdenscheid, das vom TÜV Rheinland gleichzeitig nach drei Qualitätsnormen bewertet wurde. Das hauseigene QS-System wurde nach ISO 9001, VDA 6.1 und QS 9000 zertifiziert. Qualität setzt sich fort. Längst hat sich das Unternehmen den „Nachfolgemodellen“ DIN EN ISO 9001:2000 und TS16949:2002 gestellt.

Qualität ist selbstverständlich, wenn man im elitären Kreis der A-Lieferanten der Automobilindustrie mitspielen möchte. Die Automobilzulieferbranche macht 85 Prozent des Umsatzes aus. Noch nicht zu Ende gegangen ist der Weg zum Medizintechnik-Markt. Die Eigenentwicklung mit Namen „Rotoclix“ ist gut, aber vergleichsweise teuer und noch nicht mit der nötigen Energie in den Markt eingeführt worden. Der „Rotoclix“ ist ein Schlauchhaltersystem, das das Abknicken oder Abreißen der lebenswichtigen Schläuche bei Infusionen oder Dialyse-Stationen, wo es mittlerweile Standard ist, verhindert.

„Im Fokus unserer Arbeit steht die Entwicklung von zukunftsorientierten Verfahrenstechnologien, Produktoptimierungen und Innovationen“, ist auf der P.C. Turck-Homepage zu lesen – und es ist eine der Kernaussagen. Mit Eberhard Schneider steht ein Mann an der Spitze von P.C. Turck, der Unternehmerpersönlichkeit, Techniker und Philosoph gleichermaßen ist. Und der weiß, dass „sein“ Unternehmen nur auf dem Weg der „Hochinnovation“ langfristig eine Perspektive hat. Und das ist sein größter Wunsch. Die 250-Jahr-Feier soll die Firma P.C. Turck erleben, dann mit einem ganz anderen Geschäftsführer. Wahrscheinlich wieder einem ohne Turck-Blut, aber mit dem Unternehmergeist der großen Dynastie.


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